Fast alles, was in Unternehmen kreiert oder verändert wird, geschieht im Rahmen von Projekten. Und natürlich muss regelmäßig über den Fortgang dieser Projekte berichtet werden. Was dabei entsteht, sind oft genug nur Varianten eines langweiligen, tausendmal gelesenen Mustertextes. Er handelt von Lenkungskreisen und Kickoffs, von Projektzuschnitten und Reviews, bereichsübergreifendem Teamwork und erfolgreichem Setup.
Er ist gespickt mit Wichtigwörtern – also Fremdwörtern, Anglizismen oder Fachbegriffen –, die von Management-Knowhow zeugen sollen, aber in der Wahrnehmung der Leser:innen oder Zuhörer:innen nichts bewirken, weil sie sich schon vor Jahren versendet haben. Fokussierung? So what!
Mit diesen drei Tipps werden Pflichttexte der Unternehmenskommunikation lesbar.
1. zielgruppengerechtes Texten: über Digitalisierung schreiben, als wäre sie Teil der realen Welt
Nur weil es in einem Projekt um ein digitales Thema geht, muss man keine Bugs fixen. Daten müssen nicht migrieren wie Flüchtende und Frontends nicht zwingend von Usern genutzt werden – es sind und bleiben Menschen. Das Thema, egal ob Digitalisierung oder irgendein anderes, gibt nicht zwingend die Sprache vor, mit der man es beschreibt.
Im Gegenteil: Wer im Fachterminus verharrt und die Texte in der Sprache verfasst, in der Expert:innen – zum Beispiel die Beteiligten am Projekt – darüber sprechen, der vergisst seine Leser:innen. Denn die haben mit Frontends nichts am Hut, sie sitzen an Bildschirmen.
2. Storytelling: jedes Thema als eine Story betrachten
Auch ein Kostenprojekt kann eine gute Story sein. Entdecken kann man sie aber nur, wenn man auch nach ihr sucht und nicht das Projekt an sich als Berichtssujet betrachtet. Also, was ist die Story? Was interessiert mich als Außenstehenden? Vielleicht ist es ja eine Spurensuche: Woraus ziehen die Menschen in einem solchen Projekt ihre Motivation?
Vielleicht ist es auch eine Story, die nicht im Projekt spielt, sondern an den Orten, an denen Kosten entstehen. Die fünf, sechs Fakten aus dem Projekt selbst lassen sich in jeder erdenklichen Story verpacken – viel besser als in einem Projektbericht, zu dessen Lektüre man immer an die intrinsische Motivation der Leser:innen appellieren muss.
3. Kürzen!
Neun von zehn Texten in der Unternehmenskommunikation sind zu lang.
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