Fast auf den Tag genau vor einem Jahr haben wir den Selbstversuch gewagt. Unsere erste Aufgabe für ChatGPT: Eine Weihnachtsbotschaft für einen CEO schreiben. Das Gefühl während der ersten „Zusammenarbeit“ war ein Mix aus Faszination und Angst. Ein Jahr später ist die Faszination geblieben, von Angst spricht, zumindest in dieser Agentur, niemand.
Vielmehr ist ChatGPT für uns virtueller Kollege, Sparringspartner und Helfer geworden. Einige Beispiele: Die KI …
Alles in allem: KI lässt uns schneller arbeiten, reichert unsere Ideen an und macht uns das Leben an ein paar Stellen ein bisschen leichter. Es gibt bei Zimmermann Editorial im Umgang mit KI allerdings auch klar definierte Grenzen. Zum Beispiel: Kein durch Unterstützung von ChatGPT oder einem andere KI-Tool erstelltes Arbeitsergebnis verlässt jemals die (auch virtuellen) Agenturräume, ohne zuvor ausreichend durch menschliche Intelligenz kuratiert worden zu sein.
Beneidenswerte Phantasie
Denn eines hat unser – eigentlich sehr geschätzter – Kollege ChatGPT im vergangenen Jahr auch bewiesen: Er hat zum Teil eine beneidenswert blühende Phantasie und neigt zu Halluzinationen. Zum Beispiel bei Artikel-Zusammenfassungen via Web-Browsing.
URL, Überschrift und Vorspann reichen ChatGPT schon aus, um Dinge zu behaupten, die vermeintlich im Artikel stehen könnten. In der Tat kommen diese Dinge der Wahrheit zwar nahe, beruhen aber oft nur auf Wahrscheinlichkeiten, die die KI wiedergibt. Vorsicht ist also immer geboten.
ChatGPTs größte Schwäche: Emotionen
Zudem stellen wir immer wieder fest, dass die große Mehrheit der von ChatGPT generierten Texte unserem Qualitätsanspruch (noch) nicht genügt. Sie sind formelhaft, oft mit fachlichen Ungenauigkeiten gespickt – und ziemlich trocken. Das ist der nächste Aspekt, der beim „Co-Writing“ mit der KI fehlt: Emotion.
Eine menschliche Note findet sich in den Texten eigentlich nie. Und die vielleicht größte Schwäche: ChatGPT hat, nachvollziehbar, nicht den nötigen Einblick in einzelne Unternehmen, deren Produkte und jeweilige Tonalität. Es läuft also weiter auf eine enge Begleitung durch professionelle Kommunikator:innen hinaus. Wir finden: Das ist eine gute Nachricht.
Immer die Balance halten
Uns hat die Reise mit ChatGPT und anderen KI-Tools in diesem Jahr gezeigt, dass ihr Einsatz ein echter Effizienzgewinn sein kann. Gleichzeitig haben wir gelernt, dass ein kritischer Blick und die menschliche Kuratierung der generierten Inhalte unerlässlich sind, um eine gute Qualität der Ergebnisse zu gewährleisten.
Diese Balance zwischen Schnelligkeit und Effizienz der KI und der sorgfältigen Prüfung ist für uns der entscheidende Faktor für einen erfolgreichen Einsatz.
Und das gewisse Etwas – Konzeption, Kommunikationsstrategien, die emotional berührende Reportage, sogar Weihnachts-Mailings – machen wir bei Zimmermann Editorial nach wie vor lieber und besser im Teamwork mit den menschlichen Kolleg:innen in der Agentur und unseren Partner:innen. ChatGPT darf aber gern weiter bei Vorbereitungs- und Recherchearbeiten unterstützen.