Schon mal erlebt? Der Bildschirm ist vor allem weiß. Kein Content in Word oder InDesign außer in den Menüleisten. Die Konzeptionsphase steht noch ganz am Anfang, der Kunde wünscht sich einen einzigartigen Dreh, eine überzeugende Story. Aber dir kommen keine guten Ideen. Das ist stressig, aber auch normal. Hilft im Moment aber auch nicht weiter.
Kreatives Denken ist ein komplexer und individueller Prozess. Männer und Frauen nutzen zum Beispiel unterschiedliche Denkprozesse, um kreative Ideen zu entwickeln. Aber wirklich abschließend erforscht ist Kreativität noch nicht und wird es vielleicht auch nie sein. Heißt das, es gibt kein Mittel, der Kreativität auf die Sprünge zu helfen, ihr Beine zu machen, sie ins Laufen zu bringen? Eine Universallösung für gute Ideen gibt es nicht. Aber wir können gute Bedingungen für die Kreativität schaffen, zum Beispiel so:
1. Üben
Der Modeschöpfer Karl Lagerfeld hat Kreativität als Muskel bezeichnet, den man am und für den Arbeitsplatz trainieren muss. Das wäre für uns Kreative eine einfache Formel, die höchstens Disziplin erfordert: Man muss nur für seine guten Ideen arbeiten. Doch die Studienlage bestätigt oder widerlegt bisher noch nicht, ob Kreativität allgemein langfristig gestärkt werden kann. Aber in einzelnen Beispielaufgaben ließ sich ein Übungseffekt erkennen.
2. Nichtstun
Dem entgegen steht einfach mal nichts zu tun, also sich Zeit zu nehmen, ohne Stress oder Druck oder Reize von außen einfach nur zu denken. Dass das die Kreativität fördert, haben Wissenschaftler:innen der University of California 2012 herausgefunden. Schon Einstein zog sich gern zurück, um sich allein auf seine Gedanken zu fokussieren und tief in komplexe Fragestellungen einzutauchen. Wenn wir unsere Gedanken frei schweifen lassen, können dabei neue Ideen entstehen. Aktiv über Lösungen nachzudenken, kann aber auch zu guten Einfällen führen.
3. Spazieren
Steve Jobs glaubte, seine kreativsten Ideen beim Gehen zu bekommen. Deswegen hielt er oft Besprechungen ab, in denen er mit seinem Mitarbeitenden umherging. In einer Studie wurde tatsächlich herausgefunden, dass im Vergleich zum Sitzen oder Laufen auf dem Laufband die meisten Ideen durch das Laufen an der frischen Luft entstanden. Dieser Effekt hielt auch hinterher am Schreibtisch noch an.
4. Loslassen
Je mehr Freiheit und je weniger starke Normen und Einschränkungen uns im Schaffensprozess gewährt werden, desto kreativer können wir sein, sagt der Psychologe Hans-Peter Erb. Gerade zu Beginn einer Ideenfindung kann es also helfen, mal ganz „out of he box“ zu denken und die Ideen später an die erforderlichen Rahmenbedingungen anzupassen.
Ob und wie wir gute Ideen finden, lässt sich also nicht pauschal beantworten. Auch bei uns in der Agentur gibt es verschiedene Herangehensweisen. So kommen unsere Grafiker:innen und Redakteur:innen auf gute Ideen: